Psychisch Erkrankte am Arbeitsplatz

Seit Jahren beobachten wir einen stetigen Anstieg von psychischen Störungen. Es gibt eine große Bandbreite spezifischer Formen von seelischen Belastungen, unter anderem sind dies:

• Mobbing durch Kollegen, oder Bossing durch Vorgesetzte
• Leistungsdruck bis hin zum Burnout, vielfach hervorgerufen durch Personalmangel
• Sexuelle Belästigung, Stalking
• Schulden und Existenzängste

Vielfach können Belastungen dieser Art Auslöser von Suchtabhängigkeiten (Alkohol- und Drogen) sowie Medikamentenmissbrauch oder Essstörungen sein. Wir wollen jedoch klarstellen, dass nicht alle seelischen Leiden auf Arbeitsplatzbedingungen zurückzuführen sind, sondern oftmals auch im privaten Lebensbereich ihren Ursprung haben können.

Psychische Belastungen werden immer noch tabuisiert und haben Ausgrenzung und Stigmatisierung zur Folge. Unsere Botschaft lautet – damals wie heute – sobald Mitarbeiter Auffälligkeiten im Verhalten oder starke Veränderungen im Leistungsbereich signalisieren, müssen diese frühzeitig angesprochen werden. Im Bedarfsfall sind alle geeigneten Stellen wie Mensch und Arbeit (früher Sozialberatung) Betriebsarzt, Betriebsrat, Personalabteilung und eventuell auch die Unternehmensleitung mit einzubeziehen. Hervorzuheben ist hier als positives Beispiel das Gesundheitsmanagement von Currenta.

Wir, das Belegschafts-Team, haben uns schon sehr früh mit dem breiten Spektrum seelischer Krisen beschäftigt. Es ist uns nach wie vor wichtig, dass diese Thematik an Anonymität verliert. Wir fordern daher den Abschluss von Betriebsvereinbarungen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements:

• Maßnahmen gegen Mobbing und Bossing
• Prävention und sensible Begleitung von psychisch erkrankten Mitarbeitern
• Umgang mit Abhängigkeitserkrankungen

Das Fachgebiet der psychischen Erkrankungen setzt aber eine humane und soziale Betreuung der Betroffenen voraus. Dabei hat sich gezeigt, dass die Problem- und Konfliktbewältigung u. a. Belastungsfaktoren unter Einbeziehung aller Beteiligten überwiegend konstruktiv verlaufen sind.

Weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass Mitarbeiter mit vorgenannten Problemen deutlich mehr Betreuungsaufwand benötigen als andere, nehmen wir uns die erforderliche Zeit für sie.

Wir begleiten den/die Betroffene/n und stellen Kontakte her zu ex- und internen Stellen wie z.B. der Sozial- und Suchtberatung und sind behilflich bei der Suche nach individuellen Hilfsangeboten.

Wir sind der Meinung, dass Mitarbeiter mit psychischen Störungen besonders schützenswert sind. Sie erhalten unsere volle Unterstützung um ihnen etwa bei arbeitsrechtlichen Maßnahmen des Arbeitgebers beratend zur Seite zu stehen.